Mach Dich Auf!

Schneuz Dir die Nase, die
Vom Dampf der Leichen Abgestorbne,
Und schnupper frisches unverdorbnes
Ja des Werdens.

Den Pfahl zieh und laß
Die Säfte strömen -
Ein Quantum Deines herzroten Blutes mag
Die Gräber tränken,
Daß sie Dich gehen lassen, denn
Dort wird nichts geschenkt.

Weine auch und verfolge die
Salzige Spur bis zur Quelle -
Schöpfe süßes Wasser dort.
Wasche und tränke Dich nackt.

Dann pflück Dir bunte Kleider von der Wiese,
Einen Hut aus den Wurzeln der
Stärksten Bäume und
Fülle Deine Tasche aus gegerbter Rinde
Mit dem Licht
Von Sonne und Mond
Der klarsten Tage und Nächte.


Geh noch einmal zurück
An den dunklen Ort,
Sieh wie nun, beleuchtet
Von Sonne und Mond der Quelle,
Sich Herzblut von schwarzer Galle schied -
Lade ab die Bürde schwerer Säfte,
Gib dem Tode, was des Todes ist.

(April 1998)
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